Zu Land, zu WASSER und in der Luft....
"Aquaplane-ing"
 


Wie es dazu kam .... eine kleine Geschichte

Der "Next gen. II" ist mittlerweile das absolute Lieblingsmodell geworden - Sein Einsatzgebiet ist neben der Turnhalle ehr der Hintergarten geworden. Es gibt nichts schöneres als an einem windstillen Sommerabend auf der Terrasse zu sitzen und mit dem Modell durch den Garten zu gondeln. Mit seinen 140g "Kampfgewicht" kann sich der "Next gen. II" auch hier recht gut behaupten. Da ich das "Glück" habe einen sehr großen Garten mit vielen Bäumen zu besitzen, kann man sich gut vorstellen wie hier geflogen wird .... Zwischen den Bäumen und Sträuchern hindurch, teilweise ohne Sichtkontakt einfach nur nach Gehör .. kleine Segelflugeinlagen .... über den Teich ....usw. usw. ...

Genauso war es dann auch an einem Sommerabend ...... Nach einem anstrengenden Tag habe ich mir so gegen 18:00 Uhr meinen Flyer geschnappt um noch so 1 bis 2 Stunden zu fliegen. Faul wie immer sitze ich auf der Terrasse und turne mit dem "Next Gen. II" so im Garten herum. Selbstverständlich wird man immer "besser" bzw. mutiger - anfangs wurde der Teich (der einen gutes Stück des Gartens in Anspruch nimmt) noch gemieden, mittlerweile kommt ihm aber keine besondere Aufmerksamkeit mehr zugute.
Bäume die früher noch umflogen wurden, werden jetzt mit Vorliebe "durchflogen" (zwischen den Ästen).
Steift man versehentlich mal einen Ast, so wird der Next Gen. kurz aus der "Bahn" geworfen und fliegt anschließend ganz "cool" weiter.
So war es aber nicht an diesem Abend. Nachdem ich die Rotbuche direkt am Teichrand mal wieder gestreift hatte, wurde der "Next Gen." schon reichlich aus der "Bahn" geworfen - völlig überrascht habe ich dann auch etwas träge reagiert und nicht gleich Vollgas gegeben - und schon klatschte der Flieger mitten in den Teich...
(< Bild vom Gartenteich - hinten, mitte Bild ist die Rotbuche)
Selbstverständlcih schwimmt die Flyer nicht - wie denn auch - er hat ja absolut keinen Hohlraum ...
Ich durfte also ansehen wie er innerhalb von Sekundenbruchteilen abgesoffen ist. Jetzt mußte also eine Bergung organisiert werden. Da ich weiß das der Teich nur so von Kleinstlebewesen, Egeln, Molchen, Gelbrandkäfern, Schnecken, Kois usw. wimmelt, wollte ich nicht unbedingt gleich hineinspringen.... Käscher in Verbindung mit einer Verlängerung aus einer Eisenstange bzw. Latte sind bei der Teichgröße (280m^3) witzlos und reichen nicht annährend bis zur Mitte. Geistesanwesend holte ich dann das Surfbrett aus der Garage, zog mich bis zur Unterhose aus und durchsuchte dann auf dem Brett sitzend mittels Käscher den Boden des Teiches ..... Mittlerweile war es dann auch schon etwa 20:00 Uhr geworden - und wie das dann so ist tanzen gerade gegen Abend ca.: 1Mio Mücken auf der Wasseroberfläche. Ich konnte den Flieger beim besten Willen nicht finden - nach gut 2 Stunden habe ich dann aufgegeben. Alle Mücken haben sich natürlich schön an mir sattgegessen. (meine "bessere Hälfte" zählte während der späteren Verarztung fast 100 "Treffer")
Schlußendlich mußte ich dann doch noch in den Teich gehen. Nach wenigen Minuten bin ich dann auch auf den Flieger getreten, konnte ihn aber fast unbeschädigt bergen. Die Elektronik wurde gewaschen und getrocknet, die Servos zerlegt und der Motor ausgeblasen - zum Glück war der Akku schon fast leer ... alle Komponenten funktionierten später wieder einwandfrei.
Nach dieser Aktion war eines klar - das kann nicht so bleiben. - Schwimmer müssen her!-


Wie solche Schwimmer aussehen müssen ist ja kein Geheimniß - so leicht wie möglich und dabei so stabil wie nötig, um auch mal auf dem Land landen zu können. Ebenfalls sollte auch auf der Unterseite ein Stufe ausgebildet werden - so kann bei erhöhter Fahrt der hintere Teil der Kufe aus dem Wasser gehoben werden und das Flugzeug gleitet auf der Stufe mit stark reduziertem Wiederstand und kann noch erheblich Geschwindigkeit aufnehmen. Im Fluge sollten sich die Schwimmer aerodynamisch neutral verhalten - d.h. keinen Auf- bzw. Abtrieb erzeugen.
Schlußendlich müssen sie dann auch noch schwimmen... ich veranschlagte erstmal eine Verdrängung von 250g - bei 150g Modellgewicht inklusive Schwimmer ist das sicherlich ein guter Wert.
 

< Zu ersten Schwimm- bzw. Schwerpunkttests reicht bei solchen Modellen eine Schüssel Wasser locker aus - Der Schwerpunkt sollte dabei so weit wie möglich nach hinten verlagert werden, um ein Überschlagen bei schlechten "Landungen" zu vermeiden....
Der Schwimmer entstand aus 0,4mm Flugzeugsperrholz im laufe einen Abends. Die Oberfläche wurde mit Klarlack versiegelt, die Schwimmeroberseite mit Oracover-light geschlossen.
Und das ist schon alles, was ein Slowflyer zum "Schwimmen" braucht. Die gesamte Konstruktion läßt sich einfach anstelle der Räder an die Fahrwerksbeine stecken - die hinteren Streben werden mittels 0,8mm Stahldraht an das Rumpfrohr geklemmt - Um die Schwimmer sicher auf den Fahrwerksbeinen zu halten, wird ein Gummiband zuwischen selbige gespannt - fertig.
Hier nochmal die Klemmvorrichtung - Das Bild sagt wohl mehr als 1000 Worte. ....

Maße des Schwimmers:
Länge: 32cm
Breite über Stufe (breiteste Stelle): 4cm
Gesamthöhe (über Stufe): 3,6cm
Komplettgewicht ca: 22g (beide)
 

Fazit: Wer einen Gartenteich oder See in der Nähe hat, muß einfach diese Schwimmer bauen.
Die Konstruktion ist Idiotensicher und funktioniert auf Anhieb. Wer es also schafft einigermaßen symmetrische Schwimmer zu basteln die nicht mehr als 30g wiegen und wasserdicht sind, wird hiermit seine Freude haben. Es hat sich herausgestellt, daß die Stufe nicht erforderlich ist - Die Startstrecke beträgt ca: 2m aus dem Stand. D.h. der Slowflyer gleitet fast nicht auf den Kufen - er hüpft einfach aus dem Wasser. Aus diesem Grund werde ich hier keinen Bauplan für die Kufen abdrucken - baut einfach irgendwelche kleinen "Boote" mit platter Unterseite - Wiegt den Flieger dann in einer Schüssel Wasser aus und bohrt dann entsprechend die Löcher zum befestigen. - Schon kann es losgehen.
Das Mehrgewicht von 20 bis 30g ist im Fluge fast nicht zu merken - es muß lediglich minimal mehr "Gas" gegeben werden.
Starten und Landen auf dem Wasser ist absolut kein Problem ... und macht einfach super viel Spaß!!!!

Man kann den Flieger auch mit "Vollgas" aufsetzen und somit über die Wasseroberfläche "Springen lassen" ... oder einfach nur Wasserski fahren ... oder so dicht über die Wasseroberfläche fliegen, daß die herabhängende Antenne im Wasser tanzt-

Also traut euch .. baut sowas!!!!!!

Anbei noch  schöne Wasserslowflyer-Bilder ... mal in etwas höherer Auflösung ... die Ladezeit ist es wert!
 
 


Gartenteich ... überlistet....


Auf dem See hinter dem Haus .... absolute Windstille


Abendstunde...

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